Geschichte des Ordens
5. oder 6. Jhdt.
614
1099
Um 1187
1215
1238
1247
Um 1350
1432
1451
1535
1562-1582
1587
1590
1629
1782
1792
19. Jhdt.
20. Jhdt.
Griechische Mönche bauen auf dem Berg Karmel ein Kloster und verehren den Propheten Elija.
Das Kloster wird durch die Perser zerstört.
Das Gebiet wird von den Kreuzfahrern erobert, das zuvor den Arabern gehörte.
Es wird das Königreich Jerusalem errichtet. Lateinische Christen kommen ins Land.
Auf dem Karmel lassen sich fränkische Einsiedler nieder, die nach dem Vorbild des Propheten Elija leben.
Sie wollen einsam, arm und entblößt in der Nachfolge Jesu leben.
Sie erhalten vom lateinischen Patriarchen Albert von Jerusalem eine Lebensordnung.
Das 4. Laterankonzil verbietet die Neugründung von Orden. Die Karmeliten aber lassen sich ihre Regel von Papst Honorius III. mit der Begründung bestätigen, dass ihre Gemeinschaft schon vor dem Konzil bestanden habe. Die Brüder verstehen sich als Laien-Eremiten. Der Leiter des neuen "Lebensmodells" ist der Prior.
Die Karmeliten werden durch den Einfall der Sarazenen aus Palästina vertrieben und kehren nach Europa zurück.
Die Karmelregel wird auf Bitte des Generalkapitels durch Papst Innozenz IV. den neuen Lebensumständen in Europa angepasst und bestätigt. Die Karmeliten wurden zu den Bettelorden gezählt und mussten sich so deren Lebensform angleichen und deren Verpflichtungen zur Seelsorge und einem ihnen entsprechenden Apostolat übernehmen. Als kirchlicher Orden anerkannt, fand der Karmel in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts eine beachtliche unerwartete Ausbreitung in ganz Europa.
Nach der ersten großen Blütezeit des Ordens kam es infolge von Kriegswirren und der Pest-Epidemie, die ganz Europa in tiefes Elend stürzte, immer mehr zu einem starken Rückgang des Ordens in personeller, materieller und geistlicher Hinsicht.
Die Karmeliten baten um Erleichterungen von der Ordensregel, die Papst Eugen IV. 1432 durch die sogenannte „Milderungsbulle“ gewährte.
Karmelitinnenklöster entstehen: Der sel. Ordensgeneral Johannes Soreth (1394-1471) nimmt auch Frauengemeinschaften in den Orden auf. Auftrag der Schwestern war es von Anfang an, in besonderer Weise die beschauliche Dimension des Ordens zu verwirklichen. Er gliederte auch Laien dem Orden an, was zur Bildung des "Dritten Ordens" führte, OCDS oder heute auch Teresianische Karmel-Gemeinschaft (TKG) genannt.
Teresa von Avila tritt in das Menschwerdungskloster in Avila ein:
Am 2. November 1535 trat Teresa de Ahumada (1515-1582) in das Karmelitinnenkloster in Avila ein, das nach der gemilderten Regel lebte und bis zu 180 Schwestern zählte.
Teresa von Jesus – so ihr Ordensname - gelangt es zusammen mit Johannes vom Kreuz (1542-1591) im Orden die spezielle Ausrichtung des Ursprungs, den eremitischen und gemeinschaftsbezogenen Aspekt, neu zu beleben.
Teresa gründete 1562 das erste Reformkloster St. Josef in Avila nach der ursprünglichen Regel, von dem die teresianische Reform des Ordens den Anfang nahm. Bis zu ihrem Tod am 4.10.1582 entstanden 17 refomierte Schwestern- und 15 Männerklöster.
Abspaltung des reformierten Ordens vom Stammorden:
Teresa von Jesus und Johannes vom Kreuz hatten nicht die Absicht, einen neuen Orden zu gründen, sondern wollten den bestehenden Karmel reformieren. Jedoch nach ihrem Tod kam es durch ordensinterne Umstäde mit dem Breve (= kurzer päpstlicher Erlass) vom 10. Juli 1587 zur Abspaltung vom Stammorden, dem Beschuhten Karmel, (Ocarm – Ordo Carmelitarum). Der neu entstandene Zweig des Ordens wird seitdem „Unbeschuhter“, (OCD - Ordo Carmelitarum Discalceatorum) und in neuester Zeit „Teresianischer Karmel“ genannt.
Nach dem Tod Teresas von Jesus begann sich der Teresianische Karmel bald über die Grenzen Spaniens hinaus auszubreiten.
Im Jahr 1590 gründeten die Karmelitinnen von Malagòn in Genua den ersten Reform-Karmel außerhalb Spaniens. Von hier aus nahmen Gründungen in Italien, Österreich und Osteuropa ihren Ursprung.
Das erste Karmelitinnenkloster in Österreich wurde von Kaiser Ferdinand II. in Wien im Jahr 1629 mit einigen Nonnen aus Genua gegründet, weitere Klostergründungen folgten.
Der Aufhebung kontemplativer Klöster durch Kaiser Josef II. fielen auch alle Karmelitinnenklöster zum Opfer: Wien, Graz, Prag, Wiener Neustadt, St. Pölten und Linz.
Die allmähliche Erneuerung des Karmel in Österreich begann am Ende der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts.
Die Prager Karmelitinnen konnten ihren Konvent 1792 wiedereröffnen und wurde dann zum Mutterkloster dreier österreichischer Karmelklöster: 1828 entstand in Gmunden, 1829 in Graz und 1846 in Wilten bei Innsbruck ein neues Karmelitinnenkloster.
Von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an entstand eine Reihe von weiteren neuen Klöstern: Vom Karmel Graz ging die Gründung in Linz (1860) und die Wiederbelebung in Wien (1879) aus. Eine gemeinsame Gründung von Wien und Graz war (1889) der Karmel Mayerling. Himmelau wurde 1902 von Frankreich aus gegründet. (1902). Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Wiener Gründungen: (1956) Mariazell und (1960) Rankweil/Vbg.
Der Karmel in Mariazell ist wiederum das Mutterkloster des Missionskarmel in Taegu/Südkorea (1962) des Karmel in Bärnbach (1976) und des Karmel in Maria Jeutendorf bei St. Pölten (1985). In Österreich existieren derzeit 11 Karmelitinnenklöster und drei Karmelitenklöster (Wien, Graz, Linz).